postmaik
Sonntag, 14. Oktober 2007
Wandern als Leidenschaft
Wandern ist ein Sport. Mittlerweile entwickelt sich wohl Deutschland wieder zu einem Land der Wanderer. Alle wollen laufen, auch wenn das Laufen eigentlich etwas anderes ist. Man kann es wohl doch eher mit Nordic Walking vergleichen, denn Stöcke gibt es auch. Man benötigt diese zwar nicht zum Hinterherschleifen wie beim Walken, sondern eher bei schwierigen Passagen, vor allem steilen Abschnitten, wo man die Stütze zusätzlich einsetzt, um schneller diese Stücken zu durchgehen, manchmal auch als Stütze, wenn es links und recht ein paar Meter steil runter geht. Dann verleihen einem die Stöcke das Gefühl von Sicherheit, aber sie stützen auch wirklich und lassen die Bewegungen präziser ablaufen.
Im Gegensatz zur Unterart des Nordic Walking, dem Nordic Talking, bei dem es vor allem darauf ankommt, die Bewegung in den Hintergrund rücken zu lassen und dagegen auszutauschen, was es am Vortag als 15te Zutat auf der Riesenpizza gab oder dass Werner jetzt mit Sibylle zusammen ist, sie ihn aber betrügt, weil er sie nicht glücklich machen kann und ähnlicher Geschichten, so will doch ein echter Wanderer eher seine Ruhe haben. Da kommt es schon mal vor, dass man zu zweit unterwegs ist und eine halbe Stunde kein Wort gewechselt wird.
Meist - bei Wochenendwanderungen - geht es genau darum, nämlich für ein paar Stunden den Alltag Alltag sein zu lassen und die Ruhe zu genießen, wo keine Autos fahren und die Umwelt keinen Streß kennt.
Der sportliche Anspruch ist ebenfalls ein Aspekt, der hohes Gewicht hat. Während es beim Walken schließlich darum geht, unter allen Umständen nicht zu schwitzen - und das auch bei 40°C im Schatten -, ist es beim Wandern eher erwünscht, auch mal eine körperliche Anstrengung zu erleben. Wenn es warm ist, darf man schon mal ein T-Shirt verschwitzen. Dafür hat man schließlich gern auch mal Wechselklamotten dabei, um dann auf dem Gipfel des zu erwandernden Berges ein anderes Shirt anziehen zu können.
Wenn man die genannten Aspekte zusammen nimmt, dann entwickelt sich alsbald eine Leidenschaft, die einen nicht mehr losläßt. Der Drang nach Bewegung in der Natur, vor allem aber in den Bergen gibt einem so viel, dass man unablässig davon träumt, überall hinzugehen und die freien Wochenenden dort zu verbringen.
Diese Leidenschaft hatte mich auch gepackt. Ich träumte zwar nicht den ganzen Tag, so dass ich gar nichts anderes mehr leisten konnte, aber in der Freizeit fehlte mir immer etwas, wenn ich mal ein Wochenende nicht gewandert war.

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Letzte Aktualisierung: 2007.10.14, 21:44
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