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Freitag, 12. Oktober 2007
die große Angst
postmaik, 22:05h
5550 Meter ü. NN wird der höchste Punkt der Reise sein. Ab einer Höhe von 4500m kann man bereits die Höhenkrankheit bekommen. Niemand kann sich davor schützen, und selbst erfahrene Bergsteiger, die schon mehr als einmal in diesen Höhen waren, kann es erwischen.
Hier mal ein Auszug aus Wikipedia: "Die Hauptgefahr des geringen Druckes besteht jedoch in einer Flüssigkeitsansammlung (Ödem) in der Lunge und anderen Körpergeweben (z. B. dem Gehirn), die durch eine Erhöhung des Blutdrucks entstehen." Die höchste Höhe, in der ich bisher war, betrug knapp über 2900 Meter. Es war Winter, in den Bergen der Sella-Gruppe in den Dolomiten. Ich war mit Freunden zum Skifahren bei herrlichstem Wetter mit Sonnenschein und damit verbunden sicher hohem Luftdruck. Das war schon etwas eigenartig, aber ob dies allein der Höhe zuzuschreiben war, kann ich mir kaum vorstellen. Ich kann auch nicht behaupten, dass man davon sprechen kann, dass die Luft dort dünn war. Wie muß es dann aber erst sein, wenn das Wetter nicht so ist, der Luftdruck also niedriger? Schon unter deutschen Normalbedingungen - was die Höhe angeht - sind viele Menschen wetterfühlig, und es geht ihnen nicht gut, wenn das Wetter schlecht ist. Der Luftdruck variiert vielleicht maximal so sehr, dass es einem Höhenunterschied von 100 Metern gleich kommt. Ich glaube, dass ich eigentlich auch zu dieser wetterfühligen Spezies gehöre, ich komme schließlich aus einem Ort, dessen Marktplatz auf 80 m ü. NN liegt. Wenn ich also in die hohen Berge gehe, muß das doch in etwa der Situation gleich kommen, wenn ein Hindu plötzlich Rinderhack ißt. Alles in allem muß ich sagen, dass ich einfach nicht weiß, was mit der Höhe ist und wie ich damit klarkomme. Ich bin gespannt, wie sehr ich dies bemerken werde. ... link (0 Kommentare) ... comment Vorbereitung
postmaik, 22:04h
Wie kann man sich eigentlich noch auf die Reise vorbereiten?
Mit Büchern. Also fing ich an, mir Bücher und Zeitschriften über Nepal zu besorgen. Schließlich wollte ich tiefer in die Welt der ganz hohen Berge einsteigen. Dies endet jedoch bei der reinen Informationsbeschaffung, denn die größten Fragen, nämlich nach der geistigen und körperlichen Verfassung, die man benötigt, können damit nicht beantwortet werden. Es gilt herauszufinden, was die Idealbedingungen sind, um möglichst die komplette Trekkingtour ohne Schmerzen in den Beinen oder im Rücken oder - noch einfacher - mit möglichst wenig Anstrengung zu begehen. Andererseits kann es so kompliziert nicht sein, schließlich muß man ja nur laufen, jeden Tag maximal 6-7 Stunden. Das ist eigentlich keine Leistung. Doch wenn man in einer Höhe unterwegs ist, in der man vorher noch nicht war, dann ist es doch ein Abenteuer, weil man es bis dahin nicht herausfinden wird, wie sich das anfühlt. Ich fing an, auch Bücher zu lesen. Mit jeder geschriebenen Zeile wuchs in mir der Wunsch, die gleichen Abenteuer (zumindest bis zu einer gewissen Grenze) zu erleben, die Jon Krakauer, Hans Kammerlander, Hermann Buhl und Reinhold Messner in ihren Büchern beschreiben. Natürlich ist dies nur ein Wunsch. Die Abenteuer, die diese Herren in ihren Büchern schildern, sind extrem. Ein anderes Wort fällt mir da nicht ein. Die Geschichten reißen mit, und man freut sich, eine Route zu begehen, die die Expeditionen der ganz großen Stars der Bergsteigergemeinde heutzutage auch zum Ausgangspunkt ihres Weges zum Dach der Welt nehmen müssen. In den Büchern konnte ich nachlesen, was den Menschen bewegt, wenn er in die Berge geht, was diese Leute bewegt, auf die Gipfel gelangen zu wollen, sogar zu müssen. Der Drang ist offenbar so groß, dass selbst erfahrene von ihnen nahezu alles riskieren, um ihr Ziel zu erreichen. Dass das wahre Ziel der Anfang der Reise ist, fällt vielen Anfängern wohl nicht ein. So kann man lesen, wie dann die Unerfahrenen, die zum Teil sehr lange für das Ziel kämpfen, auf einem oder gar dem höchsten Gipfel der Welt zu stehen, alles vergessen, was an Vernunft erinnert und unter allen Umständen den Gipfel erreichen wollen, ohne an den Rückweg zu denken. Die Bücher, die ich las, schilderten so eindeutig, mit welchen widrigen Bedingungen die Bergsteiger zu kämpfen haben und wie schmal der Grat zwischen Leben und Tod bei einer Besteigung eines 8000er ist, so dass ich davon nachhaltig beeinflußt wurde und ich wußte, dass ich dies nicht auf mich nehmen würde. Für mich sollte das Ziel der Weg sein und der Ausganspunkt der großen Expeditionen - das Basislager des Everest. Man kann dennoch viel lernen, wenn man die Bücher liest, auch wenn sie etwas beschreiben, das man selbst nicht ausprobieren möchte. ![]() ... link (0 Kommentare) ... comment Wie erzähle ich es meinen Eltern?
postmaik, 21:56h
Nun war ich also soweit, dass ich wirklich wußte, was ich wollte. Ich war nach wie vor von den Bildern aus diesem fernen Land fasziniert, und der Drang, dies selbst sehen zu wollen, wuchs stets.
Meine Eltern wußten davon noch nichts. Ich wollte allerdings auch nichts am Telefon erzählen, sondern ihnen dies persönlich mitteilen, weil ich von Anfang an wußte, dass sie erst einmal ablehnend reagieren würden. Also wartete ich mit der Meldung ab, bis ich das nächste Mal zu ihnen fuhr und nahm in weiser Voraussicht gleich die DVDs mit. Sie sollten sich in gleichem Maße wie ich von der "Normalität" dieser Reise überzeugen können. Ich weiß nicht, was in den Menschen vorgeht, wenn sie zum ersten Mal hören, dass jemand Trekking in Nepal machen möchte und das auch noch als Urlaub. Ich kam ja unter anderen Voraussetzungen dazu... Eltern denken wahrscheinlich im ersten Moment, man wollte gleich das Dach der Welt besteigen und auf dem Gipfel des Everest einen Schnaps trinken. Die Idee mit den DVDs verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Basis für eine normale Unterhaltung über die Reise war geschaffen. Die ersten "komischen" Fragen waren bereits durch die Reportagen beantwortet. Sie waren zwar skeptisch, aber nicht mehr ängstlich. So schien es mir jedenfalls... ... link (0 Kommentare) ... comment Vorbereitung
postmaik, 21:38h
Da sich ab und zu Unsicherheit breit macht, muß ich die Sache anders angehen, dachte ich mir.
Zur Vorbereitung muß man sich doch erst einmal informieren. Klar - wo das Land liegt und dass es ein sehr armes Land ist, wie der Buddhismus nach Nepal kam - solche Sachen erfährt man schnell und hatte ich ja auch schon recherchiert. Aber wie kann ich mich genauer informieren? Richtig! DVDs. Filme bringen Eindrücke eines Landes am ehesten und vor allem am schnellsten rüber. Ich kaufte mir also Nepal-DVDs, in denen man einen guten Überblick über das Vorhaben bekommen kann. Neben Informationen zu den Menschen und vor allem Bildern von der Umwelt bekommt man auch nützliche Tipps. Vor allem kann man anderen Menschen einen Eindruck vermitteln, wenn sie zuerst einmal nichts damit anfangen können, wenn man ihnen erzählt, dass man 22 Tage lang durch ein Tal in Nepal laufen will. ... link (0 Kommentare) ... comment immer wieder Zweifel
postmaik, 21:18h
Immer wieder sitzt man da und muß an die Reise denken und daran, was man alles benötigt, wie die Reise wohl sein wird, ob man es überhaupt schafft.
Auch der Preis für die Reise ist ein Fakt, den man nicht vergessen darf. Die Reise selbst ist zwar im Alles-Inklusive-Paket vergleichsweise günstig, aber die ganzen Drumherum-Dinge... Manchmal weiß ich nicht, ob sich das wirklich alles lohnt, oder ob es nach dem Urlaub heißt "Nie wieder wandern". Die Ausrüstung soll schließlich lange halten und ihr Geld wert sein. ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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Letzte Aktualisierung: 2007.10.14, 21:44 status
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Nun war ich also soweit, dass ich wirklich wußte,... by postmaik (2007.10.13, 09:50) |
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