postmaik
Mittwoch, 10. Oktober 2007
die Ausrüstung
Wir waren weiterhin immer und immer wieder beschäftigt, Angebote zu vergleichen, Klamotten zu bestellen, zurückzuschicken, weil man es sich anders vorgestellt hat oder ein Teil nicht paßte. Mit der Zeit bekommt man schon ein Händchen für Größen, Qualität und eine Übersicht über die vielen Marken, die es gibt.
Auch wenn heutzutage alle Welt mit Jack Wolfskin rumläuft, ich habe mir aus Prinzip noch kein einziges Teil von denen gekauft. Am Anfang war es dann eben The North Face, weil ich mit einem Winddicht-Shirt so sehr zufrieden war, dass ich meinte, die anderen können solche klasse Sachen nicht herstellen. Inzwischen hat sich aber auch diese Einstellung geändert. Mit TNF scheint es den gleichen Lauf zu nehmen wie mit Jack Wolfskin. Zuerst kommt das Aussehen, erst dann die Funktion.
Jetzt heißt es also noch mehr vergleichen, auch was Gewicht, Material, Tragekomfort und vor allem Preis-/Leistungsverhältnis angeht. Da kommt man dann auch zu Marken wie Mammut, Marmot, Berghaus, Salewa, Bergans, Fjällräven, Ajungilak, Mountain Equipment, Schöffel, Vaude und wie sie alle heißen. Na ja, Tchibo, Aldi, Lidl, Penny usw. gibt es auch noch, aber da bin ich eher skeptisch. Klar probiert man das aus, aber meist wird man enttäuscht, wenn so ein Teil ein paar Mal gewaschen wurde. Dann sind die Nähte nicht mehr da oder das Material sieht schon mitgenommen aus...
Für bestimmte Ausrüstungsgegenstände gibt es dann natürlich auch bestimmte Marken, aber das ist ja nichts Neues.
Im übrigen würde sich Vaude anbieten, denn in der Nähe meines Wohnorts gibt es einen Werksverkauf. Da war ich auch schon drin, aber man kann einfach nicht in Ruhe nach Klamotten schauen, denn die Leute sind wie beim Sommerschlußverkauf, das aber das ganze Jahr über. So bleibt doch nur der bequeme Zuhause-Einkauf.
Was ich dann so an Material habe, kann später noch einmal erwähnt werden. An dieser Stelle wäre das noch zu früh.

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die nächsten Monate
... verliefen teilweise eher streßig als entspannt.
Wenn man sich näher mit einer solchen Reise beschäftigt, kommt man zwangsläufig auf die Ausrüstung.
Nachdem wir uns mittlerweile von Diamir ein Infopaket besorgt hatten, in dem auch eine Liste mit den Utensilien enthalten war, die man für die Reise benötigt, wurden die Pläne immer konkreter.

Zum weiteren Verständnis hier die Originalliste:
- ein großer Rucksack oder anderes Gepäckstück für das Hauptgepäck
- ein Paar feste, knöchelhohe und gut eingelaufene Wanderschuhe, am besten nach wie vor komplett aus Leder, sowei dazu ggf. passende Gamaschen
- Trinkflasche, Wassersack o.ä. (mind. 1.0l)
- kleiner Tagesrucksack (mind. 15-20l) zum Unterbringen von Regenkleidung, Fotoapparat, Pullover, Wasserflasche usw. während der Trekkingtour
- sowohl sommerlich-leichte als auch winterlich-warme Bekleidung
- Regen- und windabweisende Kleidung (Regenjacke, Gore-Tex-Jacke o.ä.)
- kombinierbare Oberbekleidung (es ist immer günstiger, mehrere dünnere Kleidungsstücke mitzuführen als mehrere dicke Pullover)
- einen dicken Pullover oder wärmende Jacke, möglichst aus Fleece oder einem ähnlichen schnelltrocknenden Material
- mehrere Paare warme, gut gepolsterte Socken
- eine warme Mütze, einen Schal (oder Halstuch) und warme Handschuhe sowie ein zweites Paar Reservehandschuhe
- ein ausreichend warmer Schlafsack (Komfortbereich bis -10°C)
- zur Entlastung der Gelenke auf den Trekkingabschnitten sind Teleskopstöcke unbedingt zu empfehlen
- ein zweites, leichtes Paar Schuhe für die Reise, eventuell zusätzlich Sandalen
- Taschenlampe oder besser Stirnlampe
- ggf. Transportschutzhülle für Rucksack (in Kathmandu erhältlich)
- kleine persönliche Reiseapotheke
- Kopien aller wichtigen Reisedokumente (Paß, Visum, Flugticket, Versicherungspolice, Umtauschbescheinigung der Reisechecks usw.)
- Geldgürtel, Brustbeutel, Bein- oder Gurteltasche zur Aufbewahrung der Dokumente
- Mütze oder Hut zum Sonnenschutz
- eine gute Sonnenbrille mit 100%igem UV-Schutz
- Sonnenschutzcreme oder -lotion mit hohem Lichtschutzfaktor (mind. 20)
- Sonnenschutzlippenstift mit hohem Lichschutzfaktor (mind. 20 oder sunblock)
- Halsbonbons oder Lutschtabletten gegen die trockene Höhenluft
- mind. 4 Paßbilder
- ggf. Mückenschutzmittel
- Handtücher
- Wasserentkeimungstropen oder -tabletten (z.B. Micropur, Certisil, Romin)
- Funktionsunterwäsche


Nach und nach hieß es nun also, die Klamotten und anderen Ausrüstungsgegenstände zu besorgen. Aber wo? Auch wieder Internet durchsucht, fündig geworden: Globetrotter. Da bekommt man sogar Punkte auf ein Konto geschrieben für die Summen, für die man bestellt. Nach einem Jahr bekommt man dann einen Gutschein von den gesammelten Punkten und kann diesen gleich wieder einsetzen. Das war natürlich ideal, denn der zeitliche Horizont paßte. Und immer beim gleichen Shop zu bestellen, ist auch kein Problem, denn wenn man genügend Zeit hat, kann man auch allerlei Saisonangebote und Zwischendurchschnäppchen mitnehmen.
Das Gefühl, nicht zu früh mit den Vorbereitungen begonnen zu haben, bestätigte sich immer mehr, auch wenn viele Leute, denen man von der Reise erzählt, dies nicht glauben wollen...

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die nächsten Wochen
In den nächsten ein bis zwei Wochen informierten wir uns unabhängig voneinander über das Land Nepal, die Berge, den Himalaja, den Mount Everest, das Bergsteigen, die Kletterei, die großen Namen der Geschichte und tauschten uns viel darüber aus.


Bis es dann auch zwangsläufig auf Internetseiten ging, wo man solche Reisen buchen konnte. Von echten Reisebüros zu sprechen ist bei diesem Vorhaben eher unpassend. Da es sich hier nicht um Massentourismus handelt, sind es eher kleine Unternehmen, die teils professionelle, aber auch eher einfache Internetseiten haben, wo man sich Infomaterial zu den Reisen besorgen kann, aber auch online buchen kann.
Kaum hatten wir unserem Fechttrainer davon erzählt, schon kamen wir mit dem Namen Diamir in Kontakt. Dies ist ein Reiseveranstalter aus Dresden, der allerlei "Individualreisen" (Gruppen von 12 Personen kann man noch als individuell bezeichnen) anbietet. Der Trainer war schon mehrere Male mit Diamir verreist und immer sehr angenehm gereist.
Davon waren wir überzeugt. Unser Rundum-Sorglos-Paket sollte auch von dieser Firma sein.
Also durchsuchten wir online das Angebot in Nepal und wurden schnell fündig. Wir entschieden uns für die
22 Tage Trekkingrundreise "Nepal - Mount-Everest-Basislager".

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am nächsten Tag
Am nächsten Tag erzählte ich meinem langjährigen Freund Mario, was ich da vorhatte. Ich erzählte ihm von der Reportage und davon, was sie in mir bewirkt hatte. Ich konnte nicht aufhören, bis er wohl auch leicht infiziert war und meinte, er würde zu einer solchen Reise mitkommen.

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2007
Hallo,
aller Anfang ist schwer, aber ich weiß schon, worum es hier gehen soll. Ich möchte einfach in einem Tagebuch erzählen, wie ich nach Nepal verreise.

Alles fing Anfang des Jahres an. Ich weiß es nicht mehr ganz genau, an welchem Tag und in welchem Monat, aber ich weiß, dass es abends war.
Ich schaute eine Reportage von 3SAT, in der es um einen Italiener ging, der mit seinen Adlern in Nepal war und als erster Mensch mit einem Hängegleiter über den Mount Everest fliegen wollte.
Sein Name war Angelo d'Arrigo. Leider kam er 2006 bei einer - für ihn wahrscheinlich simplen - Flugschau auf Sizilien ums Leben.
Einer seiner Adler starb während des langen Aufenthalts in Nepal, da d'Arrigo mit schlechtem Wetter kämpfen mußte.
Schließlich sollte das Adlerweibchen Gea, das er mit der Flasche aufgezogen hatte, seinen Flug begleiten. Aufgrund einer Krankheit konnte Gea nicht mit, er versuchte den Überflug allein.
Hinaufgezogen von einem motorisierten Drachenflieger klinkte sich der Italiener bald aus und schaffte tatsächlich bei eher mäßigen Bedingungen den Überflug mit seinem Hängegleiter als erster Mensch. Da in der Zwischenzeit Wolken herangezogen waren, gestaltete sich die folgende Landung als sehr schwierig. Fast hätte er es nicht geschafft, den Landeplatz Lukla wieder zu finden, doch nachdem er die Wolkendecke durchbrochen und sehr großes Glück hatte, gelang es ihm, wieder heil im Tal anzukommen.

Die Reportage war sehr bewegend und die Bilder atemberaubend.
Mount Everest (schwarzer Berg) mit Nuptse, Lhotse und Khumbu-Eisfall.

Die Schönheit der gezeigten Bilder blieb über Nacht in meinem Kopf hängen. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, mußte ich sofort an die Reportage denken und es keimte zum ersten Mal der Wunsch in mir, diese Kulisse einmal leibhaftig sehen zu wollen.

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Letzte Aktualisierung: 2007.10.14, 21:44
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